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Bühlerhaken (1960)

 

Bereits Ende der fünziger Jahre entwickelte der Bauingenieur Oskar Bühler einen zuverlässigen Haken, der für Jahrzehnte sicher im Fels angebracht werden kann. Auslöser für diese Entwicklung war die Tatsache, dass immer wieder Kletterer nach einem Hakenausbruch auf den Boden stürzten und sich schwer verletzten. Die Haltbarkeit der bis dahin gebräuchlichen Normalhaken war schwer einzuschätzen, da sie in Ritzen und Risse eingeschlagen wurden und deshalb ihre Verankerung im Fels von außen nicht erkennbar war. Darüber hinaus verrostete das Hakenmaterial im Laufe der Zeit.


Demzufolge ist der Bühlerhaken aus nichtrostendem Stahl gefertigt und wird in ein zuvor gebohrtes Loch einzementiert, um dessen Haltekraft gewährleisten zu können. Die Öse des neuen Hakens ist größer als bei den vorher verwendeten Normalhaken: Sie bietet Platz für einen oder mehrere Karabiner. Oskar Bühler setze den ersten Haken der neuen Generation im Jahr 1960 in die Route Alte Talwand am Augustusfelsen (Albrecht Dürer Fels) bei Egloffstein im Unteren Trubachtal. Heute findet man mehr als 30.000 Bühlerhaken in über 95 % aller Routen des Nördlichen Frankenjuras.


Oskar Bühlers Erfindung ebnete den Weg für die weitere Entwicklung des weltweiten Sportkletterns, da nun weite Stürze in Haken bewusst in Kauf genommen und dadurch auch extrem schwere Kletterpassagen trotz geringer Erfolgsausichten angegangen werden konnten, ohne die eigene Gesundheit zu riskieren. Der Bühlerhaken und darauf basierende Weiterentwicklungen werden heute weltweit zur Absicherung von Kletterrouten eingesetzt.