Etappe der Kletterreise - vom Sittenbachtal ins Lauterachtal |
Noch weiter westlich steht am Albtrauf bei Schnaittach (52) der gut 40 Meter hohe Glatzenstein für Liebhaber großzügiger und etwas sportlicher abgesicherter Kletterlinien im sechsten, siebenten und achten Schwierigkeitsgrad. Von seinem Gipfel aus bietet sich eine gute Fernsicht bis nach Nürnberg. Nach unserem Abstecher nach Westen besuchen wir jetzt die weitaus zahlreicheren Klettermöglichkeiten östlich des Pegnitztals. Hier haben die Pegnitz-Zuflüsse Hirschbach, Etzelbach, Högenbach und Rohrbach weitere Täler in die Juralandschaft geschnitten. Das Hirschbachtal (53) ist bei Klettersteiggehern durch den Norissteig und den Höhenglücksteig bekannt, den bislang einzigen Klettersteigen im gesamten Frankenjura. Für Sportkletterer ist das Gebiet aber nicht weniger interessant. Mit der Mittelbergwand, dem so genannten Schlaraffenland und der Castellwand offenbart sich ein großes Felspotential für Liebhaber von Leistenklettereien. |
Von Hirschbach aus geht unsere Reise nun ins romantische Lehenhammertal (55) ganz im Süden des Frankenjuras. Dieses beherbergt mit der Brosinnadel und dem Riesturm zwei bei Genusskletterern überaus beliebte Türme. An der Hammertalwand und an der Lehenhammerwand wartet dagegen ein breites Routenangebot im achten und neunten Schwierigkeitsgrad an senkrechten oder leicht überhängenden Wänden. |
Wir verlassen Neukirchen in Richtung Süden, überqueren das Pegnitztal und steuern ins Högenbachtal (57). Bei Haunritz ist der schon im Jahr 1899 erstbestiegene Alte Fritz klettersportlich von Bedeutung. Dieser gleicht – vom Ort aus gesehen – der Silhouette des Preußenkönigs Friedrich II. Die in den neunziger Jahren erschlossene Haunritzer Wand bietet eine Vielzahl von Lochklettereien in kompaktem Fels. Auf der nach Süden angrenzenden Hochfäche bei Lichtenegg finden Genusskletterer mit dem Hohen Fels, der Steinernen Krone und den Türkenfelsen ein reichhaltiges Betätigungsfeld in einer intakten Natur weitab der Zivilisation. Von Lichtenegg aus orientieren wir uns in Richtung Westen und erreichen das Rohrbachtal (58) mit seinem Happurger Stausee. Hoch über diesem thront der auch archäologisch bedeutsame, südseitig ausgerichtete Hohle Fels samt Nebenfelsen mit einem breiten, abwechslungsreichen Routenangebot in landschaftlich reizvoller Kulisse. Weiter talaufwärts sind die Kirchtalwände bei Alfeld (59) sowie die Gotzenberger Wände nahe des gleichnamigen Ortes beliebte Kletterziele. |
Etwas abgelegen, aber dennoch einen Besuch wert, befindet sich als letzte Station unserer Reise ganz im Süden das Lauterachtal (61) zwischen Kastl und Schmidmühlen. Hier und im Umfeld des Tals sind eine Handvoll lohnender Kletterfelsen, beispielsweise der Lauterachfels. Diese sind weitgehend südseitig ausgerichtet und bestehen aus extrem hartem Jurakalk, bieten aber viele leichte Routen, was uns zum Ausklang unserer Kletterreise durch den Frankenjura sehr gelegen kommt. |