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Kurt Albert (1954 – 2010)

 

Der in Nürnberg geborene studierte Gymnasiallehrer für Mathe und Physik hängte seinen Beruf frühzeitig an den Nagel, als er bemerkte, dass seine bergsportlichen Aktivitäten mit dem Beruf nicht zu vereinbaren waren.

1975 erfand Albert den -- Kletterstil „Rotpunkt“ und etablierte damit das Freiklettern als Gegenbewegung zum bis dahin üblichen --Technischen Klettern im Frankenjura und in Westdeutschland.

In den siebziger und Anfang der achtziger Jahre gelangen Kurt Albert als Freikletterer im Frankenjura zahlreiche -- Meilensteine des Freikletterns. Er trug so zur Erweiterung der Freikletter-Schwierigkeitsskala maßgeblich bei. Weitere wichtige fränkische Erstbegehungen von Kurt Albert sind Das Goldene Dach (8+; 1981) an der Dachlwand, Entsafter (8+; 1980) am Weißenstein , Erazerhead (8+; 1980) an den Bleisteinwänden, Humbug (9-; 1981) an den Oberen Gößweinsteiner Wänden, Luftballondach (9; 1981) an der Schüttersmühler Wand sowie Fight Gravity (8+; 1982) am Richard-Wagner-Fels.

Neben der Entwicklung des Klettersports im Frankenjura hinterließ Kurt Albert weltweit seine Spuren. Es gelang ihm, den Rotpunktgedanken, der anfangs aufgrund fehlender objektiver Gefahren wie Steinschlag und Wettersturz nur in Klettergärten der Mittelgebirge praktiziert wurde, auf große alpine Wände zu übertragen. Unter anderem kreierte er im Himalaja mit der Route Eternal Flame und in Patagonien mit Riders on the Storm kühne Erstbegehungen.

Seit Etablierung des Rotpunktkletterns war Kurt Albert anerkannte Leitfigur bei Kletterern im Frankenjura, hatte zahlreiche Auftritte in überregionalen Medien und war seit 1985 Träger des silbernen Lorbeerblattes, der höchsten Sportauszeichnung in Deutschland. Kurt Albert verunglückte im September 2010 bei einer Führungstour am Klettersteig „Höhenglücksteig“ in der Nähe von  Hirschbach und starb wenige Tage später.  Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Niederfellendorf bei Streitberg. Unweit davon befindet sich an der Glatten Wand eine Gedenkstätte für den Kletterpionier.